AUGUST GEORG WILHELM PEZOLD (1794–1859)

Geboren in Wesenberg (Rakvere) als Sohn eines Arztes. Nach dem frühen Tode seiner Eltern erhielt er seine erste Erziehung im gräflichen Hause von K. Rehbinder in Uddrich (Udriku) in Estland. Besuchte danach die Revaler Domschule und studierte 1812–14 an der Universität Dorpat Medizin. Er wandte sich der Kunst zu und ging 1814 mit Otto Friedrich Ignatius nach Deutschland, wo er zunächst die Akademie zu Berlin, dann 1815–16 diejenige zu Wien besuchte. 1817–19 reiste er mit Ignatius und Gustav Adolf Hippius nach Italien, 1819–20 durch Deutschland und die Schweiz, hielt sich danach in Paris, London und wieder in Deutschland auf; er kehrte 1821 in die Heimat zurück. Arbeitete als Porträtmaler in Est- und Livland, darunter in Dorpat und in Riga. 1824–30 Zeichenlehrer am Smolny-Institut in St. Petersburg. 1837 reiste er durch Finnland und Mittel-Europa. 1842 war er einer der Begründer der Estnischen Literärischen Gesellschaft. Von demselben Jahr an als Zeichenlehrer am Pädagogischen Hauptinstitut und an der Universität in St. Petersburg tätig. Wurde 1839 zum freien Künstler und 1854 zum Akademiker der St. Petersburger Akademie der Künste ernannt.

In Wien und Italien zeichnete er hauptsächlich Landschaftsskizzen und Porträts. Er war einer der ersten deutschbaltischen Künstler, der sich mit der Heimatthematik befaßte. In den 1820er Jahren zeichnete er Porträts von verschiedenen Volkstypen; bekannt sind seine Porträts in Öl und in Lithographie.

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