AUGUST MATTHIAS HAGEN (1794–1878)

Geboren in Wiezemhof (Vijciems) unweit von Walck (Valga) in Livland als Sohn eines Müllers. Infolge eines Unglücks in Kinderjahren war er auf einem Auge blind. Lernte in der Wendenschen Kreisschule und ließ sich 1810 als Malergeselle in Dorpat nieder. Arbeitete schon im nächsten Jahr im Graphikatelier von K. A. Senff. 1820 begab er sich zur weiteren Ausbildung nach Deutschland, wo er sich vorwiegend der Landschaftsmalerei zuwandte. Reiste zu weiteren Studien nach Tirol und durch die Schweiz, kehrte 1824 nach Dorpat zurück. Seit 1826 Zeichenlehrer am Dorpater Gymnasium, 1829–32 zugleich auch an der Töchterschule. Unter seinen Schülern waren W. Fr. Krüger, Fr. S. Stern, H. E. Hartmann u.v.a. Wurde 1837 zum freien Künstler der St. Petersburger Akademie der Künste ernannt. Als Nachfolger K. A. Senffs wurde er 1838 Lehrer in der Zeichenschule der Universität Dorpat. Wirkte in diesem Amt bis 1851, als er wegen abnehmender Sehkraft in den Ruhestand trat.

In seinem Werk überwiegen Stadt- und Landschaftsansichten in Sepia, Aquatinta und Mischtechnik. Anläßlich des 25. Jahrestages der Neueröffnung der Universität Dorpat gab er 1827–28 eine Reihe von sechs Ansichten der Universitätsgebäude in Aquatinta heraus. Überliefert sind eine Reihe von seit 1832 ausgeführten Landschaftsstudien nach der Natur von Karkus (Karksi), Schloß Fall (Keila-Joa), Dorpat und seiner Umgebung und vom lettischen Teil Livlands. Aus den Jahren 1835–36 stammen Ansichten von mehreren Inseln Finnlands.

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