JULIE WILHELMINE EMILIE HAGEN-SCHWARZ (1824–1902)
Geboren auf dem Gute Klein-Wrangelshof (Mazbrenguïi) bei Wolmar (Valmiera). Erhielt den ersten Kunstunterricht bei ihrem Vater A. M. Hagen. Arbeitete seit 1846 mit Villebois'schem Stipendium in Dresden und seit 1847 unter J. Bernhardt und M. Rugendas in München. 1851–54 studierte bei A. Riedel in Rom. Zurückgekehrt nach Dorpat, begleitete sie ihren Mann, den Astronomen, nachmaligen Universitätsprofessor und Direktor der Dorpater Sternwarte, Ludwig Schwarz, auf seiner Forschungsreise nach Ost-Sibirien und später auch in West-Europa. 1858 wurde sie von der St. Petersburger Akademie der Künste zum Mitglied ernannt.

Hagen-Schwarz gehörte zu den fruchtbarsten Künstlern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie begann mit Blumenmalerei und arbeitete in der Folge vor allem als Portätmalerin. Sie schuf Genre- und Landschaftsgemälde sowie einige Altarbilder, darunter für die Kirche der Universität Dorpat (heute in der Kirche zu Põltsamaa (Oberpahlen)). Zu den besten Arbeiten gehören die zunächst in Italien geschaffenen Figuralkompositionen sowie Landschafts- und Salongemälde. Durch ihr in den 1870er Jahren einsetzendes Streben, sich dem Realismus zu nähern, traten die romantischen Elemente ihres Werks zunehmend in den Hintergrund, ihr Stil wurde nüchterner und etwas photographisch.

Online-Katalog ESTER